KIDO besteht aus den japanischen Wörtern „Ki“, das so viel wie „Energie“ bedeutet, und „Do“, was sich mit „Weg“ übersetzen lässt. Diese Übersetzung ist jedoch nicht wörtlich zu sehen, sondern birgt Platz für unterschiedlichste Interpretationen. KIDO bedeutet für unsere Karate-Sektion, die persönliche Kraft und Energie des Menschen durch gezielte Kursangebote und Trainings zu fördern und zu optimieren.
Die Sektion „KIDO Karate“ ist Teil eines über 40 Jahre alten Traditionsvereins, des USV Wals-Laschensky. Gegründet wurde die Karate-Sektion im Jahre 1996 in Wals-Viehhausen, daher feierten wir 2016 unser zwanzigjähriges Jubiläum. Seit der Sektionsgründung befinden wir uns in der Gemeinde Wals-Siezenheim und trainieren in der Turnhalle der Schule Viehhausen. Über 90 Mitglieder üben sich im Karatesport, in Selbstverteidigung oder auch in gesundheits-fördernden Übungen.
Das Ziel von KIDO Karate ist es, die Individualität des Einzelnen durch die Karatephilosophie zu fördern und auszubilden, wobei besonders auf die eigene Persönlichkeit und den Charakter eingegangen wird. Dieses Ziel wollen wir durch diese Punkte erreichen:
– Sportler psychophysisch entwickeln;
– Strukturiertes Sportprogramm anbieten;
– Die Freude am Sport und der Bewegung fördern;
– Individualität, persönliche Fähigkeiten, Kreativität und Sozialkompetenz fördern;
– Den Karatesport in Österreich entwickeln und fördern.
Über Karate
空手
Auf Okinawa, einer Inselgruppe südwestlich der japanischen Hauptinseln, formten sich sehr früh Kampf- und Selbstverteidigungstechniken. Bevor in Okinawa 1609 der japanische Satsuma-Clan einfiel und das Inselkönigreich schließlich 1879 Teil von Japan wurde, hatten die Einwohner regen Kontakt zu China und Taiwan. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sich im frühen Karate viele Einflüsse aus dem chinesischen Kung Fu finden lassen. Der bis in die 1930er gebräuchliche Name der Kampfkunst „Tode“ (唐手) – „Chinesische Hand“ – macht dies besonders deutlich. Das Verbot, Waffen zu tragen, das Okinawa durch die Satsuma-Samurai auferlegt wurde, und nationalistische Strömungen in Japan während der Zwischenkriegszeit sind vermutlich die Gründe, warum der Name ins heute bekannte „Karate“ (空手) – „Leere Hand“ – geändert wurde.
Heute wird Karate meist in drei fundamentalen Säulen trainiert: Kihon, Kata, Kumite.
Kihon: bedeutet übersetzt „Grundschule“. Es werden die Basistechniken und Stellungen trainiert. Darunter fallen Angriffe mit Armen und Beinen, Blocktechniken, Stände, richtiges Fallen und mehr.
Kata: heißt auf Deutsch „Form“. Eine Kata ist eine vorgegebene Reihenfolge von Techniken, die man alleine übt, um die darin codierten Prinzipien für einen Kampf zu verstehen.
Kumite: wörtlich „Begegnung der Hände“: Im Kumite trifft man auf einen echten Gegner, es entwickelt sich ein freier Kampf. Es gibt Schutzausrüstung und klar definierte Regeln, die dabei helfen sollen, Verletzungen zu vermeiden.
Heutzutage ist der weltweite größte Dachverband für Karate die WKF, die World Karate Federation. Ihr gehören über 10 Millionen Menschen aus über 180 Mitgliedsstaaten an. Ein Meilenstein für die Entwicklung des Karate als Sport war die Aufnahme ins Olympische Programm für Tokio 2020.
Shotokan
Einer der Väter des modernen Karate, wie wir es kennen, war Gichin Funakoshi. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des okinawanischen Karate auf den japanischen Hauptinseln. Nach dem Beispiel des Judo systematisierte er das bis dahin chaotische Wirrwarr an Karate-Techniken und führte ein Gürtelsystem ähnlich jenem des Judo ein. Funakoshi war ein gebildeter Mann, unter anderem auch Poet (sein Künstlername Shoto – „Pinienrauschen“ – ist im Stilnamen enthalten) und Kalligraf, und propagierte in seinen Büchern ein Karate, das zum Zweck der charakterlichen Selbstverbesserung und ausschließlich zur Verteidigung, nie für niedere oder brutale Zwecke, eingesetzt werden sollte. So gelang es ihm, das bis dahin vorherrschende Bild, Karate sei ein barbarischer Provinzsport, auf den japanischen Hauptinseln erheblich zu verbessern.
Einen Höhepunkt erlebte das Shotokan-Karate nach dem Tod Funakoshis. Die JKA (Japan Karate Association) unter der Führung von Masatoshi Nakayama verband Funakoshis Lehren mit sportwissenschaftlichen Erkenntnissen und entwickelte ein Lehrprogramm, das zahlreiche erstklassige Trainer hervorbrachte. Diese wurden von Japan aus in die ganze Welt entsandt und trugen zur Verbreitung der Kampfkunst bei. Deswegen ist der Shotokan-Stil heute weit verbreitet und wird praktisch überall auf sehr hohem Niveau trainiert.
Weiter zu: